Ich versuche in meinen Blogposts möglichst viele Informationen kurz und knackig zu vermitteln, wobei ich aber auch meine Meinung durchscheinen lasse. Bei Instagram hingegen fasse ich oft die Gedanken zusammen, die mich an dem Tag beschäftigt haben und die ich gern teilen würde. Trotzdem ist und bleibt Instagram eine Plattform für Bilder und weniger für Texte. Daher möchte ich nebenher auch meine Gedankengänge auf diesem Blog veröffentlichen, die vielleicht auch dir helfen, deine Einstellung zum großen Thema Gesundheit/ Fitness zu verändern. Ich würde mich sehr über einen regen Austausch über die jeweiligen Themen freuen.
Ok, genug der Einleitung. Heute soll es um eine Sache gehen, die mich wahrscheinlich am meisten beschäftigt, wenn es um die Fitness-Szene geht. Aber erstmal muss ich ein bisschen ausholen.
Wir wissen, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist. Sie ist verdammt grau und das ist auch gut so. Aber das ist hier gar nicht mal so wichtig, denn letztendlich zählt nicht das, was wahr oder falsch ist, sondern das, was du glaubst, dass es wahr oder falsch ist. Wie oft betreibst du eine ausführliche Recherche, liest Studien und wälzt Bücher, wenn du einen Fakt hörst? Viele tun das gar nicht. Sie hören etwas und nehmen an, dass es wahr ist. Wie oft hab ich schon den Satz gehört „Im Fernsehen kam, dass das eigentlich gesund ist.“ Hmm…
Und hier das Gefährlichste: Je öfter wir etwas hören, desto eher glauben wir, dass es wahr ist. Überleg einmal, wie uns das beeinflusst, wenn wir eine Fernsehwerbung sehen oder eine Anzeige bei Facebook!
Also je öfter du etwas siehst oder hörst, desto schneller glaubst du es. Stellt sich die Frage, was du siehst und hörst? Womit fütterst du deinen Instagram Feed? – Schlanke Frauen mit Six-Packs, die an Traumstrände in Traumkleidern reisen? Wahrscheinlich schon, oder? Ich auch! Aber wenn ich diese Bilder sehe, versuche ich immer mich auf Gedanken, wie diese zu besinnen:
Bilder sind nur ein Ausdruck einer Sekunde. Sie sind ein kleiner Ausschnitt. Woher willst du wissen, dass derjenige auf dem Bild, das ganze Jahr so aussieht. Fast alle diese Instagram-Größen bereiten sich auf solche Fotoshootings vor, bei denen dann die besten Fotografen am Werk sind. Manchmal kommen dann noch etwas Photoshop dazu, und fast immer eine Menge harter Arbeit und der richtige Moment, in dem der Auslöser gedrückt wird. Ja, es gibt auch Menschen mit einem Pferdestoffwechsel, aber es gibt keinen Grund neidisch oder traurig zu sein.
Dir wurde ein wundervoller Körper gegeben, welcher an sich schon ein Wunder ist. Außerdem dürfen wir im Gegensatz zu großen Teilen der Erde ein sehr privilegiertes Leben führen. Wie können wir es uns da erlauben, neidisch zu sein? Und dann gründet dieser Neid auch noch auf Instagram-Bildern, die alles andere als der Realität entsprechen, die nur eine Sekunde darstellen.
Und wir sehen hunderte dieser Sekunden jeden Tag und lassen uns davon unglücklich machen. Diese psychischen Belastungen sind wie Gift für deine Seele. Ist es das wert? Ich denke, deshalb erlebte das “social media detox” einen kleinen Aufschwung. Es ist eine Möglichkeit, deine Denkweise zu resetten. Instagram-Fotos sind nicht der Standard.
Lass uns noch schnell über ein ähnliches Problem sprechen: Es gibt ja eine Menge Abnehmprogramme auf dem Markt. Ich finde das prinzipiell nicht schlecht. Ich unterstütze den Gedanken, Menschen in eine Community zu bringen und sie für wenig Geld beim Fit werden zu unterstützen. Allerdings finde ich den Weg der Kommerzialisierung sehr bedenklich: Auf jedem dieser Programme sind Männer mit dicken Muskeln oder Frauen mit einem Six-Pack auf dem Cover zu finden.
Und das siehst du dann jedes Mal, wenn du durch deinen Feed scrollst oder auf eine Anzeige davon klickst. Und mit jedem Mal glaubst du mehr daran, dass es ja so einfach ist, so auszusehen wie die Frau oder der Mann auf dem Foto. Logischerweise schauen diese Menschen nicht das ganze Jahr über so aus, aber das steht leider nicht unter dem Foto geschrieben. Diese Fotos sind das Resultat eine strikten, oft übertriebenen Diät und hartem Training. Natürlich schaut das besser aus, um ein solches Programm zu vermarkten, aber es vermittelt ein falsches Bild. Es gibt anfangs vielleicht Motivation, aber diese wird sofort wieder genommen, wenn die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen kommt.
Niemand kann wirklich behaupten, dass er von so etwas nicht beeinflusst wird, vor allem in dieser hoch vernetzten Welt. Die einzige Lösung, die ich für mich gefunden habe, ist, dir deine eigenen Glaubenssätze zu verinnerlichen. Wiederhole deine eigene Wahrheit, nämlich, dass du toll bist wie du bist, öfter als die Dinge, die dir die Branche einreden möchte.
Der erste Schritt aber ist immer, zu erkennen, was falsch läuft bzw. was das Problem ist. Und ich kann dir versichern: Das Problem bist auf keinen Fall du!
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!
Lee-Anne <3