Flacher Bauch, schneller Laufen, eine bessere Beziehung und bitte mehr Motivation und Energie für so ziemlich alles im Leben. Die Liste unserer Neujahrsvorsätze kann schier unendlich sein. Es findet sich doch immer genug, woran wir rummeckern können und um endlich alles besser zu machen, sind doch Neujahrsvorsätze die perfekte Lösung, oder nicht?
Mal Hand aufs Herz, wie oft hast du deine Vorsätze für das neue Jahr schon einhalten können? Aber warum scheint das einfach nicht zu funktionieren? Das neue Jahr soll ja eigentlich besser werden – alles soll besser werden – und spätestens Mitte Januar stellen wir fest, dass doch alles beim Alten geblieben ist.
Die Frage ist nicht nur, wo das Problem liegt, sondern auch, wie wir es lösen können!
Ein Vorsatz ist eine Idee, ein angefangener Gedanke und allerhöchstens ein Lösungsansatz – aber eben nicht die Lösung. Wir erwarten von uns selbst, dass wir die Vorsätze eben einhalten – einfach so. Kann doch nicht so schwer sein! Oder?
Wir denken, dass schon alles laufen wird. Doch hoffentlich hast du schon während der Schulzeit gelernt, dass das Prinzip des kleinsten Aufwands (mit dem man sich dann doch noch durchmogeln kann) im Leben nicht sehr hilfreich ist.
Wir dürfen den Vorsatz nicht als Lösung sehen. Er ist nur ein Ansatz oder ein Ansporn und dann muss auch die harte Arbeit folgen.
Du kannst dir übrigens auch nicht wünschen, dass du im neuen Jahr motivierter bist. Du musst etwas dafür tun – nämlich dein Mind-Set verändern. Dazu kommen wir aber gleich.
Vorsätze sind passiv. Wir haben eine Idee. Aber bei allen Ansätzen dürfen wir bitte nicht den aktiven Teil vergessen – nämlich das Umsetzen, das Zähne zusammenbeißen, die Disziplin und vor allem die richtige Einstellung.
Wie der Zufall es will, fällt der 01.01.2018 auf einen Montag – aber das mein ich gar nicht!
Wer kennt folgendes Szenario nicht: Ich möchte abnehmen, aber ich habe diese Woche schon einiges Ungesundes gegessen. Also lohnt es sich diese Woche auch nicht mehr anzufangen. Am Montag dann!
Jeder hat diesen Gedankengang vom Prinzip her schon erlebt. Immer wieder montags, jaja!
Das ist das gleiche Prinzip wie „Naja, ich habe den halben Dezember Kekse gefüttert, dann kann ich das auch den restlichen tun. Im neuen Jahr mach ich dann alles anders!“ Sicher?
Die Dinge auf Montage oder auf Neujahrsanfänge zu verschieben, macht es nicht leichter. Ganz im Gegenteil, oft haben wir das Gefühl, wir müssten uns vorher noch einmal richtig was gönnen bis zum Tag X. Und dann sollen wir abrupt aufhören; alles anders machen.
Das ist die Idee. Aber überleg einmal, was das mit deiner Psyche anstellt. Wenn du dir diesen Tag X setzt, an dem du alles anders machen möchtest, dann baust du Respekt und Angst vor ihm auf. Schließlich musst du ab diesem Tag an etwas ändern – sei es gesünder essen, härter arbeiten oder mehr Sport zu treiben. Du fieberst diesem Tag unwillig entgegen, weil du weißt, dass es ab da an ein Stück weit unbequemer wird. Das heißt, du verbindest mit diesem Tag unbewusst negative Gefühle.
Wie willst du mit negativen Gefühlen positive Ergebnisse erzielen? Das ist nicht möglich und vor allem ist es nicht nachhaltig gedacht.
It takes time, but for sure, it doesn’t need your postponement.
Aufmerksamen Lesern ist im vorherigen Teil sicher schon ein kleiner Fehler zum Thema Zielsetzung aufgefallen.
„Ich möchte abnehmen. Aber ich habe diese Woche schon einiges Ungesundes gegessen, also lohnt es sich diese Woche auch nicht mehr anzufangen. Am Montag dann!“
Nicht nur die Aufschieberitis auf Montage ist hier ein Problem, sondern die ungenaue Formulierung der Zielsetzung.
Wir wollen abnehmen, mehr Geld verdienen etc. Aber so funktioniert das nicht. Wir brauchen Zahlen, die uns motivieren. Setze jedem Ziel einen Rahmen, sprich in welchem Ausmaß, und bis wann du das Ziel erreichen möchtest.
Tipp: Schreibe dir deine Ziele unbedingt auf, aber achte auf die Formulierung. Schreibe nicht „Ich möchte bis zum 31.06. 10 kg abnehmen“. Sei dir deiner Sache sicher, vertrau dir selbst und schreibe „Ich werde bis zum 31.06. 10 kg abgenommen haben.“ Fordere dich selbst heraus!
Im neuen Jahr wird alles anders – das, das so nicht funktioniert, weißt du bereits. Also tue alles, damit du die Dinge nicht wieder in die Zukunft verlegst. Schließlich gibt es dafür keinen Grund!
Falls du das nächste Mal kurz davor bist, etwas aufs neue Jahr zu verschieben, dann achte auf deinen Gedankengang.
Wir neigen dazu Folgendes zu denken: „Warum nicht erst im neuen Jahr? – jetzt lohnt es sowieso nicht mehr.“ Dieses beiläufige „Warum nicht…“ hinterfragt nicht. Es ist nur da, um wieder etwas von dir wegzuschieben. Lass dich nicht von Gleichgültigkeit steuern. Hinterfrage!
Stell dir stattdessen die Frage „Warum sollte ich etwas vor mir herschieben?“. Warum?
Es gibt keinen Grund! Du kannst jeder Zeit starten und das ist der Punkt.
Es gibt keinen perfekten Moment – keinen Montag und auch keinen Neujahrsanfang. Es gibt das Jetzt und diesem Jetzt lebst du. Nur, wenn du im Jetzt handelst, kann sich in deiner Zukunft etwas zum Positiven verändern.
Es bringt dir gar nicht, Dinge aufzuschieben. Damit erreichst du nichts.
Wenn du jetzt anfängst:
Gerade der letzte Punkt verlangt aber noch etwas mehr Arbeit, wobei Arbeit eigentlich das falsche Wort ist! Es gibt nichts Schöneres als an seinem Mind-Set zu arbeiten.
Konkrete Ziele sind gut – sehr gut sogar. Aber sie lassen sich nicht über Nacht erreichen. Du musst dran bleiben und das funktioniert nur in Portionen. Du hast Ziele und die sind hoffentlich groß. Wir können diesem Ziel jeden Tag etwas näher kommen – aber eben nur ein kleines Stück. Das ist ja auch ganz normal. Manchmal kann das aber ziemlich demotivierend sein, denn es fühlt sich so an, als würden wir uns im Kreis drehen. Damit die Motivation nicht flöten geht, musst du deine Einstellung zu deinen Zielen ändern.
Warum tust du das? Die Antwort darauf kann vielfältig und komplex sein, aber die erste Antwort sollte immer lauten „Für mich“. Setze dir Ziele, die du für dich erreichen willst. Sei dir selbst die größte Motivation. Ja, das sagt sich leicht, aber oft ist es in der Praxis schwer. Halte dir in Momenten des Zweifelns immer folgendes vor Augen:
Fazit
Neujahrsversätze sind ineffektiv. Wir schieben damit nur Dinge vor uns her, die wir genauso gut im Jetzt erledigen könnten. Setze dir Ziele (oder auch Vorsätze) für jeden Tag, jede Woche, jeden Monat anstatt immer auf Montage oder Neujahrsanfänge zu warten.
Schreibe dir deine Ziele konkret auf und fasse den Entschluss, ab sofort auf sie hinzuarbeiten. Du wirst sie mit dem richtigen Mind-Set erreichen. Vorsätze sind keine Lösungen, sie sind Ansätze. Damit sie im realen Leben einen positiven Einfluss haben, musst du aktiv darauf hinarbeiten. Dazu brauchst du Motivation und Willenskraft. Beides ziehst du aus deinem Min-Set. Mache dir immer bewusst, dass du das nur für dich tust und zwar, weil du bzw. dein Körper es verdient haben. Du bist das Zentrum deines Lebens und dieses muss gesund sein.
Ich wünsche dir ein schönes Silvester und ein fröhliches neues Jahr.
Danke an jeden, der dieses Jahr besonders gemacht hat.
Mit ganz viel Liebe, Lee-Anne ♥