Fett ist nicht gleich Fett!

Wie gefährlich ist Körperfett?

Das Schönheitsideal unserer Zeit ist wirklich gefährlich, der Druck immens und von den Medien fang ich gar nicht erst an. Leider ist auch das Gegenteil ebenso gefährlich. Body positivity schön und gut, aber viele vergessen, wie gefährlich auch diese Richtung sein kann.

Körperfett ist das Natürlichste der Welt und alles andere als unwichtig. Es dient zur Wärmeisolation für unseren Körper ebenso wie es als mechanischer Schutz für Organe dient.

Eine Sache sollte noch gesagt sein und das wird den wenigsten Frauen gefallen: Frauen haben von Natur aus mehr Körperfett als Männer. Ist das jetzt schlimm? Nein, natürlich nicht, solange es nicht über das Normalmaß hinausgeht.

Am wichtigsten ist nämlich nicht nur, wie viel Körperfett wir haben, sondern auch wo es sitzt.
Die Fragen „Bin ich zu dick?“ oder „Bin ich zu dünn?“ sind viel zu tricky, um sie in einem Blogpost zu beantworten. Außerdem spreche ich hier niemanden an, der sowieso schon sehr dünn ist. Ich bin mir bewusst, wie sensibel dieses Thema ist und bitte darum, dass sich beide Extreme Hilfe suchen, wenn es nötig ist.

Aber zurück zum Thema:

Welches Fett ist problematisch?

Vielleicht bist du schon mit den Körpertypen vertraut, die die Fettverteilung unterscheiden. Der „Apfeltyp“ sowie der „Birnentyp“ sind beliebte, wenn auch stark vereinfachte Beschreibungen für dieses Thema.

Beim Apfeltyp sammelt sich das Körperfett vor allem in der Körpermitte. Ein runder Bauch ist also das Kennzeichen dieses Typs, der vermehrt bei Männern auftritt.

Frauen hingegen haben oft den Birnentyp. Dabei konzentriert sich das Körperfett auf Hüfte und Beine, was ja viele als ihre Problemzone beschreiben.
Natürlich treten beide Typen bei beiden Geschlechtern auf, aber häufiger ist eben der Birnentyp bei Frauen und der Apfeltyp bei Männern.

Was ist schlimmer?

Die Hiobsbotschaft, dass Frauen mehr Körperfett als Männer haben, wird hier wieder wett gemacht. Der Apfeltyp ist nämlich um Einiges gefährlicher als der Birnentyp. Aber warum?

Bauchfett nennt man auf Wissenschaftlich auch viszerales Fett. Und das ist viel gefährlicher als Fett an den Hüften und Beinen.

Bauchfett ist nämlich aktives Fett. Das heißt, dass es aktiv in unsere Körperprozesse eingreift.
Am wichtigsten zu wissen, ist hier, dass Bauchfett Signale aussendet. Diese Botenstoffe wirken entzündlich im Körper.
Entzündungen werden im Körper nicht selten ausgelöst, die Gründe dafür sind vielfältig und sind meist auf eine falsche Ernährung, Verletzungen oder Infektionen zurückzuführen. Diese treten ab und zu mal auf, dann ist das für den Körper auch zu verkraften. Problematisch ist es aber bei zu viel Bauchfett, denn das ist ja ständig da. Heißt also, dass ständig entzündliche Reaktionen im Körper ausgelöst werden. Sie werden also chronisch und chronische Entzündungen sind der Auslöser oder Verstärker für eine Vielzahl von unschönen Krankheiten, Krebs allen voran. Aber darum soll es hier nicht gehen.

Also wir halten noch einmal fest: Bauchfett verursacht entzündliche Reaktionen im Körper, die chronisch werden und somit eine Vielzahl von Krankheiten verursachen.

Die Frage ist aber nun, ab wann es kritisch wird. Schließlich sind kleine Fettpolster am Bauch komplett normal. Schlimm genug, dass man beim Lesen dieses Wortes irgendwie schon schaudert.
Zuerst sei gesagt, dass jeder individuell ist und diese Maße natürlich nicht für Bodybuilder gelten. Es gibt Maße für die Taille, die als kritisch erachtet werden. Die Taille wird dabei auf Bauchnabelhöhe gemessen.

Für Männer gilt der Wert von 102 cm als Grenzwert, bei Frauen sind es 88 cm. Alles drüber sollte als kritisch erachtet werden. Das heißt aber auch nicht das sogenannte Modelwerte von 60 cm gesund sein müssen. Jeder ist anders und bei jedem können die Grenzwerte etwas verschieden sein. Aber sie sind gute Richtwerte, auch um sich selbst besser objektiv einzuschätzen anstatt unserer sehr subjektiven Ansicht im Spiegel zu vertrauen.

Es ist also nicht unwichtig, wo am Körper das Fett sitzt. Fett an sich ist absolut nichts Schlechtes und auch unbedingt wichtig. Aber wie so oft, ist es das Mittelmaß – weder zu viel, noch zu wenig ist gut. Gut ist das, worin du dich wohlfühlst – wirklich und ehrlich wohlfühlst.

Ich hoffe, dir hat der Blogpost gefallen. Bis zum nächsten Mal!
Lee-Anne <3