Welche Ernährungsform ist

die Richtige?

(für mich?)

In Ernährungsfragen sollte eigentlich die Wissenschaft entscheiden und doch ist schon eine Art Krieg ausgebrochen. Das liegt daran, dass man Einigkeit vergebens sucht, wenn es um „die richtige Ernährung“ geht.

Fronten, die sich verbal bekämpfen, gibt es zur Genüge. Fleischesser vs. Vegetarier, High Carb vs. Low Carb… Aber welche Front ist die Richtige und will man überhaupt zu einer dazugehören?

Ich bin eher der rationale Typ und verlasse mich gern auf das, was in Studien rauskommt. So zumindest das Ideal. Leider sieht die Realität anders aus.
Wer sucht, der findet – trifft hier wahrscheinlich besser zu als in einem unordentlichen Zimmer. Denn wer seine Meinung mit einer „wissenschaftlichen Studie“ untermauern will, der muss doch gar nicht lange suchen. Es gibt für so gut wie alles eine Studie.

So schön die Wissenschaft auch ist und so viele Fragen sie uns auch schon beantwortet hat, genauso viele Fragen wirft sie auch wieder auf.
Studien beweisen letztlich irgendwie alles. Es gibt Studien, die zeigen, wie gut Veganismus ist; dann welche, die das Gegenteil beweisen. So gibt es eben Studien, die sagen, dass Fleisch schlecht sei, andere loben es in den Himmel und ein paar weitere verteufeln nur eine Art Fleisch. Die einen behaupten Vitaminpräparate sind krebserregend, die nächsten sagen, es sei lebensnotwendig, da wir alle einen Mangel haben…

Ich könnte an dieser Stelle endlos weitermachen. Der Punkt ist einfach: Du findest für jede Ernährungsart Studien, die belegen, wie gut oder wie furchtbar sie ist.
Manche sind gut geführt, manche sind schlecht geführt, manche sind ehrlich und manche wurden dem Auftraggeber zu liebe etwas „geschönt“. Wenn Nestlé einen Auftrag für eine Studie gibt, in der bewiesen werden soll, dass ihr Lebensmittel xy nicht ungesund ist, dann kommt da selten das Gegenteil heraus. Das ist Wirtschaft, nicht Wissenschaft.

Wie finde ich dann meine richtige Ernährung?

Sicher ist die Wissenschaft ein wichtiger Aspekt, aber wie soll man sich zurecht finden, wenn alle irgendwie Recht und gleichzeitig auch Unrecht haben?

Die Sache mit der Ernährung kann ich für mich nur teilweise wissenschaftlich beantworten. Ich kann zwar Empfehlungen aussprechen und ich kann auch erzählen, wie ich mich ernähre. Das ist aber letztlich nicht die Empfehlung, die ich aufgrund meiner Ausbildung zur Ernährungsberaterin ausspreche, denn es ist auch meine Pflicht über den Tellerrand der Ausbildung hinauszuschauen und zu sehen, was wie wirklich nachhaltig funktioniert.

Und da kommt die einfachste und gleichzeitig auch schwerste Wissenschaft ins Spiel, das Körpergefühl.
Ich glaube, dass jede Ernährungsform funktionieren kann, wenn man ein paar Sachen beachtet:

• größtenteils unverarbeitete Lebensmittel essen
• dabei unbedingt auf genügend (gute, weil natürliche) Fette und Eiweiße achten
• keinen raffinierten Zucker und Weißmehlprodukte
• nicht überessen, nicht hungern
• falls essentielle Nährstoffe nicht aufgenommen werden können, dann mit Vitamin- bzw. Mineralstoffpräparaten aushelfen

Die Frage des Labelns

Wie bei allem, denken wir ja gern in Schubladen. Wir nennen die Dinge gern beim Namen, aber das funktioniert nicht immer. Man kann nicht immer alles benennen. Es gibt so viele Nuancen und individuelle Bedürfnisse, dass es einfach sinnlos ist, sich in eine Kategorie einzuordnen – wollen wir ja sonst auch nicht, also warum jetzt?

Was ist mit Leuten, die zu 95 % vegan leben, aber eben auch mal ab und zu die Sache nicht so streng sehen? Das ist doch nicht verboten und kann für denjenigen super funktionieren.
Man muss sich selbst nicht labeln, nur um damit die ganzen Verbote und vor allem Erwartungen ertragen zu müssen, die dieses Label mit sich bringt.
Wenn du auf deinen Körper hörst, dann sagt er dir im Prinzip, was du brauchst. Ich bin ein großer Verfechter davon auf eben dieses Körpergefühl zu setzen.

Ich verzichte auf Gluten – größtenteils. Gluten befindet sich in allem, was mit Mehl zubereitet wird (Brot, Brötchen, Nudeln, Pizza etc.). Klingt erstmal sehr hart, ist aber alles Gewohnheitssache. Auch wenn ich zu 95%  glutenfrei esse, gibt es doch ab und zu diese Mahlzeit Nudeln, die ich mir nicht verbiete.
Ich kann dir eine glutenfreie Ernährung sehr empfehlen, aber letztlich bleibt es deine Entscheidung.

Fazit

Die richtige Ernährung besteht aus den obengenannten Punkten. Wenn du dich daran hältst, ist es vollkommen egal, ob du dich vegan, vegetarisch, paleo-gerecht oder sonstewie ernährst. Schau einfach auf das, was dein Körper braucht.
Allerdings kann ich dir auch empfehlen, dass du dein Blut ab und zu mal durchchecken lässt. Da wird dir gesagt, ob du irgendwelche Mängel hast. Vielen ist gar nicht bewusst, wie groß die Auswirkung der Ernährung, nicht nur auf unseren Körper, sondern auch auf unsere Psyche sind. Hier ist also ein regelmäßiger Check nicht verkehrt.

So viel zum Thema „die richtige Ernährung“. Ich hoffe, der Beitrag hat dir gefallen.
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Bleib fit und bis bald!
Deine L-A