Über- und Unterernährung

Von einem Extrem ins andere

Vielleicht habe ich es das ein oder andere Mal schon erwähnt, aber ich verzichte seit einiger Zeit auf glutenhaltige Produkte, das betrifft vor allem Lebensmittel, die mit Mehl gemacht werden. Das bekommt mir wirklich (unerwarteterweise) sehr gut. Aber das ist ein Thema für einen ganz anderen Blogbeitrag.

Wenn man nun aber solche Ernährungsweisen vorstellt, kommt oft die Kritik, dass das aber nicht in großem Maßstab möglich ist. Schließlich ist Getreide Hauptnahrungsmittel. Das betrifft aber eben nicht nur uns, sondern auch die weniger privilegierten in Afrika. Dort herrschte  ohne Getreide  wahrscheinlich eine noch größere Not als ohnehin schon. Dort geht es dann natürlich auch selten darum, was gesund ist und was nicht, sondern eher was überhaupt verfügbar ist. Daher ist die Kritik auf jeden Fall berechtigt und auch ich weiß darauf keine Lösung. Aber ich glaube fest daran, dass man auch dieses Problem irgendwann auf gesunde Weise in den Griff bekommt.

Neulich habe ich etwas recherchiert -eigentlich zu einem ganz anderen Thema – und bin dabei zufällig auf eine Statistik gestoßen, die ich erstmal verdauen musste.

Zahlen und Fakten

Dabei handelt es sich um folgende Statistik:

Für die mit wenig Zeit hier die Eckdaten: Die Statistik zeigt den Anteil der Fettleibigen und den Anteil der Untergewichtigen an der Weltbevölkerung zwischen 1975 und 2014.  Als fettleibig galten 1975 nur etwa 3 % der Weltbevölkerung, untergewichtig hingegen waren 14 %. Fast 40 Jahre später sind 11% fettleibig und 9 % untergewichtig. Das Gleichgewicht hat sich stark verschoben. Ich möchte hier auch überhaupt keine Wertung vornehmen, was schlimmer oder besser ist. Allerdings hatten die,die als fettleibig gelten eine Wahl.  Sie hatten alles zur Verfügung und haben sich dann für diesen Lebensstil entschieden,wohingegen Untergewichtige (im Sinne von Opfern der Hungersnot) natürlich keine Wahl haben.

Aber wie erschreckend ist es,dass sich innerhalb von 40 Jahren das Gleichgewicht so verschoben hat. Während die Untergewichtigen ständig  abgenommen haben, nahm die Zahl der Fettleibigen ständig zu.

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Wichtig  zu wissen: Fettleibigkeit (oder auch Adipositas) ist nicht mit Übergewicht gleichzusetzen. Übergewicht ist die Vorstufe von Fettleibigkeit. Das heißt, dass sich die 11 % nur auf extrem Übergewichtige beziehen.

Ist es nicht furchtbar, dass wir das Gewichtsproblem scheinbar gar nicht in den Griff bekommen? Mit der Abnahme der Unterernährungsprobleme, steigen die Probleme der Überernährung. Es scheint sich keine gesunde Entwicklung zu geben.

Und wer denkt, dass 11% ja jetzt kein großes Drama seien, der sollte beachten, dass das der Weltdurchschnitt ist. Wenn man einzelne Länder betrachtet sieht das viel drastischer aus. Natürlich gibt es in den ärmsten Ländern Afrikas nicht nur 9 % Unterernährte,ebenso wenig gibt es in den Industrieländern nur 11% Fettleibige.

Wenn wir die einzelnen Länder betrachten wird das Bild noch trauriger. Auch wenn Unterernährung ein schwerwiegendes Problem ist, möchte ich hier vorrangig  auf die Fettleibigkeit eingehen.

⅓ der US-Amerikaner sind übergewichtig, ein weiteres Drittel ist fettleibig. In Deutschland sind ca 38% übergewichtig und knapp 20 % fettleibig. Nicht einmal die Hälfte beider Länder halten ein Normalgewicht. Wer sich für eine konkrete Verteilung der Fettleibigkeit interessiert, für den habe ich ganz zum Schluss nochmal eine Übersicht eingefügt.

Die Liebe zu Extremen

Offensichtlich neigen wir zu Extremen. Wie zynisch scheint der Sachverhalt, dass die Industriestaaten ungesund fett werden, während  in den armen Ländern der Welt gerade noch gegen die Unterernährung gekämpft wird.

Ich finde, wir sollten  viel bewusster mit unserem Konsum umgehen. Wir, hier  in den Industrienationen, haben die Wahl. Wir können uns dazu entschieden, was und wieviel wir essen sollten. Sollten wir dieses Privileg so missbrauchen und und damit selbst noch mehr Schaden zufügen? Wir alle haben in der Schule die Risikofaktoren für Übergewicht und Fettleibigkeit gelernt. Aber ich glaube, dass das keine effektiven Abschreckmethoden waren, besser auf seine Gesundheit zu achten. Sowas geht an einem vorbei. Solange man es nicht selbst an sich oder an geliebten Menschen erfährt, ist die Gefahr fern und ungreifbar. Aber sowas geht schneller als man denkt.

Jeder der mehr als ein gesundes Maß an Bauchspeck mit sich herumträgt, bereitet den Boden für zahlreiche Krankheiten. Sie hier aufzuzählen würde zu lange dauern und euch wahrscheinlich auch langweilen.

Fazit

Ich denke,wir haben eine Verantwortung gegenüber uns und unserem Körper. Bewusster zu leben, sollte unser aller Ziel sein. Nichts von dem, was ich gesagt habe, bezieht sich auf einen bestimmten BMI oder eine Gewichtszahl. Auch wenn die Einteilung nach Fettleibigkeit und Übergewicht auf Grundlage des BMIs geschieht, sollte man diese Grenzen für sich als Individuum etwas lockerer sehen. Ich glaube nicht, dass man Gewicht generell bewerten kann. Jeder ist anders und jeder fühlt sich mit einem anderen Gewicht wohl. Solange wir auf unseren Körper achten und bewusster essen, sind die Zahlen auf der Wage bedeutungslos.

Ich weiß, heute war der Blogpost mal etwas anderer Natur, aber ich hoffe, er hat euch trotzdem gefallen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

xoxo Anny <3

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista